Anders kombiniert – cooler Genuss!

Folgt dem Insider-Wissen der ersten in der Schweiz lebenden Gewürz-Sommelière!

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Photo Credit: Mike-Tinnion (Unsplash)/ Victor Munoz (Unsplash)

 

VOM SPIEL MIT DEM FEUER!
Kapitel 10: Entwirrung – Tonkabohne: exotisch, magisch und betörend!

Der spicy Krimi von Sandra Jauslin mit Insiderwissen der Gewürz-Sommelière Tina Hauser.

(Kapitel 10 von 13)

 

Sie verschränkt ihre Arme fest vor sich, presst ihre Lippen zusammen und starrt auf das leere Blatt vor ihr. Das lange blonde Haar fällt zerzaust über ihre Schultern. Ihre auffallend blauen Augen kneift sie zusammen. Es muss doch einen Weg geben, denkt sie still vor sich hin. Amit sitzt ganz still neben Tina und traut sich nicht, sie während ihrem Denkprozess zu stören. Er lässt seinen Blick durch Tinas Atelier gleiten und bewundert die geschmackvolle und doch zweckmässige Einrichtung. Kein Vergleich zu seinem Labor! Immer wieder schaut er ängstlich zur Tür und aus dem Fenster.

Tina atmet fest ein und aus. Reflektiert, überlegt und analysiert. Alles ist noch wirr im Kopf. Da greift sie spontan zu Bleistift und Blatt. Sie beginnt ihre Gedanken zu visualisieren. Amit sitzt immer noch still daneben und kommt aus dem Staunen nicht mehr raus.

Das Kunstwerk ist fertig gestellt und Tina betrachtet es mit einem zufriedenen Lächeln.

«Amit, jetzt brauche ich deine Hilfe. Gehen wir dies nun Schritt für Schritt durch!» Die dunklen und grossen braunen Augen schauen sie erwartungsvoll an.

«Ich nicht gut lesen Deutsch.»

«Kein Problem. Ich erkläre dir alles. Also, hör gut zu.»

Der Denkprozess ist äusserst anstrengend. Sie hofft, dass er ihr folgen kann. Plötzlich verspürt Tina eine süsse Lust. Sie liebt es, Süssspeisen mit Tonkabohnen zu bereichern.

 

Der kleine schrumpelige schwarz-braune Samen hat es in sich. Wer einmal das betörende vanille-mandel-Aroma der Tonkabohne verkostet hat, ist ihr erlegen. Doch, ist die Tonkabohne wirklich gefährlich?

  • Die Tonkabohne wurde erstmals vom französischen Apotheker und Botaniker Jean Baptiste Christian Fusée-Aublet im 18. Jahrhundert in seinem Herbarium erwähnt.
  • Beheimatet ist der Tonkabaum im Amazonasgebiet. Einheimische nutzten den Samen angeblich zur Bekämpfung von Husten, Übelkeit, Asthma, Ohrenschmerzen oder als Stärkungsmittel für das Herz.
  • Die ätherischen Öle der Tonkabohne werden nicht nur von Starköchen geschätzt, sondern sie bereichern auch die Parfume-Industrie.
  • Der wunderbare vanilleartige, leicht nach Heu erinnernde Geruch, stammt vom Inhaltsstoff Cumarin. Cumarin steht im Verdacht, dass die Einnahme von grösseren Mengen an Cumarin Leberschäden verursacht. Jedoch ist die Würzkraft der Tonkabohne intensiv und die Einsatzmenge entsprechend gering. So grenzt sich diese potentielle Gefahr deutlich ein.
  • Die aromatischen Inhaltsstoffe der Tonka-Bohne sind fett- und alkohollöslich. So kann eine wunderbare Kaffee-Tonkabohnen-Essenz einfach hergestellt werden, welche ihren Desserts eine wunderbare aromatische Note verleiht.
  • 1g    Zerkleinerte Tonkabohne (1g entspricht einer mittel-grossen Tonkabohne)
    5g     frisch gemahlener Kaffee
     
    196g    Rum
     
    200g    Kaffee-Tonkabohnen-Rum in verschlossener Glasflasche 48 Stunden lang bei Raumtemperatur ruhen lassen und in Folge durch ein Kaffeefilter-Papier abgiessen. Bereit ist die Kaffe-Tonkabohnen-Essenz, um diese unter den frisch aufgeschlagenen Rahm zu ziehen oder über frisch geschnittene Fruchtstücke zu träufeln.

 

Entschlossen schaut Tina Amit eindringlich an: «Bist du bereit für das Abenteuer?» Amit schluckt und wackelt zögerlich mit dem Kopf. Es bleibt ihm ja keine Wahl …

 

 

Wollen Sie wissen, wie’s weitergeht und dabei noch etwas über Kräuter und Gewürze lernen? Lesen Sie jeden zweiten Dienstag anders kombiniert – cooler Genuss!

Würziger Gruss, Sandra Jauslin

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